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Renewable Power-to-heat in Bitola

Mit dem Projekt „Renewable Power-to-heat in Bitola Region“ ist die 100 prozent erneuerbar stiftung erneut an einer Machbarkeitsstudie beteiligt, welche die Möglichkeit untersucht ein fossiles Wärmenetz einer Region auf erneuerbare Energien umzustellen. Die Studie wird in der Region Bitola in Nordmazedonien durchgeführt.


Status Quo in Bitola 

Die Stadt Bitola ist mit knapp 70 tausend Einwohner die drittgrößte Stadt des Landes und liegt etwa 170 Kilometer von der Hauptstadt Skopje entfernt. Die Region Bitola ist eine von zwei Regionen in Nordmazedonien, die Teil der EU-Initiative for coal regions in transition in the Western Balkans and Ukraine ist, mit dem Ziel, die Nutzung der Kohle zu beenden und eine kohlenstoffneutrale Wirtschaft aufzubauen. Die Stromversorgung der Stadt Bitola im Südwesten von Nordmazedonien wird mit ca. 80 Prozent Kohle sichergestellt, während das Fernwärmesystem zu 100 Prozent mit fossilen Energieträgern betrieben wird. 

Derzeit wird in der Region ein Fernwärmenetz gebaut, das mit Dampf aus einem bestehenden Kohlekraftwerk beheizt werden soll, das bisher nur Strom erzeugt.  

Die Region ist eine von zwei Kohleregionen in Nordmazedonien. Die Luft ist durch das nahe gelegene Kohlekraftwerk und die einzelnen Heizquellen in der Stadt (überwiegend Holz, Öl und Pellets) stark belastet. Die Feinstaub-Belastung liegt in der Region regelmäßig über 100 ppm, mit Spitzenwerten von sogar 300 ppm. (Zum Vergleich: in Deutschland darf die Grenze der PM10-Konzentration von 50 Mikrogramm im Tagesmittel höchstens an 35 Tagen im Kalenderjahr überschritten werden.) 

Das Projekt 

Das Projekt schlägt eine Lösung mit dem Ziel vor, das Wärmenetz zu dekarbonisieren und erneuerbare Energien zu integrieren (Kopplung des Strom- und Wärmesektors). 

Die Dekarbonisierung des Heizungssektors, d.h. die Verringerung der Luftverschmutzung, wird zu einer Verringerung der durch die Luftverschmutzung verursachten Gesundheitsprobleme der Einwohner führen und somit die Gesundheitskosten senken. Eine geringere Luftverschmutzung erhöht auch die Möglichkeiten für den Wintertourismus. 

Das Projekt ist inspiriert von einem anderen EUKI-Projekt, in dem die 100 prozent erneuerbar stiftung zuvor die Projektkoordination inne hatte: Renewable Power-to-Heat in Hajnówka, Polen.  

In diesem neuen Projekt wird ebenfalls eine Machbarkeitsstudie für ein Fernwärmesystem durch Großwärmepumpen mit verschiedenen erneuerbaren Energiequellen (Wind, Sonne, Biomasse) erstellt. 

Potenziale 

Das vergangene EUKI-Förderprojekt „Renewable Power-to-Heat in Hajnówka“ hat bereits gezeigt, dass es ökonomisch und ökologisch sinnvoll ist ein Wärmenetzsystem auf erneuerbare Energien umzustellen. Ein ähnliches Ergebnis erhoffen wir uns in diesem Projekt.  

 

Die 100 prozent erneuerbar stiftung ist Projektpartner, Projektkoordinator in Nordmazedonien ist das GAUS Institute. Die Laufzeit des Projektes ist von November 2023 bis Oktober 2025. Das internationale Projekt wird von der Europäischen Klimaschutzinitiative (EUKI) gefördert.